Niggemann Frischemarkt und Knochenmarkbutter
Knochenmarkbutter, Fleisch und ganz viel Inspiration brachte ich von einem Besuch beim Niggemann Frischemarkt mit. Ein Rückblick über einen kurzen, aber sehr schönen Trip in den Ruhrpott.
Zuerst gab es eine herzliche Begrüßung von Christoph Grabowski. Wer ihn nicht kennt: Der Fleischsommelier und Lebensmittel-Enthusiast ist in der Welt des guten Fleisches zuhause und bekannt wie ein bunter Hund. Ihn zeichnet seine besondere Hingabe und Leidenschaft für Fleisch aus. Das bezieht sich aber nicht nur auf das Stück Fleisch, welches schlussendlich auf dem Teller landet. Christoph betrachtet den gesamten Prozess stets kritisch, von der Zucht bis in die Küche. Was ich bis zu meinem Besuch aber nicht wusste: Sein Wissen ist in vielen Bereichen der Lebensmittelwelt erstaunlich, nicht nur im Metier Fleisch. Das bemerkte ich erstmalig in der Gemüseabteilung.
Grünzeug.
Dort gab es von Gemüse bis Obst aller Art viel Interessantes zu entdecken. Besonders aufregend fand ich die Honigkresse, die mit einer süßen Frische super für Süßspeisen geeignet ist. Ich hätte nie gedacht, dass die Welt der Kressen so vielseitig ist. :-)
Fisch und Co.
Im nächsten Bereich des Niggemann Frischemarktes reihte sich dann frischer, gekühlter Fisch und Meeresfrüchte aller Art. Es gab frischen Thunfisch, Seeteufel, Garnelen, Hummer und eigentlich alles, was das Herz begehrt. Die Waren werden größtenteils frisch auf Eis präsentiert. Das ist nur möglich, wenn man die Produkte mit kurzen und schnellen Wegen transportiert und hygienisch arbeitet. Man ist sichtlich darauf bemüht, den Kunden nicht nur geschmacklich zu überzeugen, auch die richtige Präsentation spielt hier eine große Rolle.
Fleisch!
Dann ging’s in die Fleischabteilung. Mit Zuschnitten aus eigentlich allen Kontinenten wird wohl jeder Steak- und Fleischliebhaber glücklich. Vorallem für Schwein und Rind ist das Angebot ausgesprochen groß, besonders erwähnenswert ist die sich durchweg ziehende, extrem hohe Qualität der Auslagen. Mangalitza Wollschwein, Bunte Bentheimer, Iberico, Kobe Wagyu, Angus… es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich habe mir u.a. für rund 20 EUR ein leckeres Angus Heritage TriTip-Steak (Bürgermeisterstück) mit schönem Fettdeckel gekauft. Das landete natürlich auf dem Grill und war unsäglich lecker… ;-)
Alles Käse!
Abseits von vierbeinigen Tieren gibt es aber auch noch immens viel Geflügel. Besonders der Verkauf von Enten ist ein saisonal sehr starker Markt. Aber auch Maishähnchen sind nachwievor ein florierender Artikel. Nicht minder interessant war der Bereich für Käse – Die Halle ist groß und mit intensivem Duft. Da würde ich mich gerne mal eine Nacht zum Probieren einschließen lassen. ;-)
Knochenmarkbutter und mehr…
Auch wenn der Großteil im Markt aus Frischwaren besteht, gab es außerdem viel sehenswerte, abgepackte Waren zu entdecken. Da war z.B. die Knochenmarkbutter von Kettyle. Neben den inzwischen recht bekannten Burgerpatties mit Knochenmark gibt es nun diese wirklich außergewöhnliche, aber verdammt leckere Knochenmarkbutter der irischen Firma. Sie schmeckt fast wie selbstgemachte Markklößchen, ein großer Anteil schwarzer Pfeffer und etwas Salz geben der Butter aber einen tollen Pfiff. Hier ein Video, das ich mal für Euch gedreht habe:
Ich weiß nicht wo man die Knochenmarkbutter sonst noch kaufen kann, auch im deutschsprachigen Web findet man diesbezüglich keine Information. Scheinbar gibt es die Knochenmarkbutter exklusiv bei Niggemann, international hat sie seit 2013 aber schon viel Aufsehen erregt:
Zuletzt wurden mir die Büroräume vom Niggemann Frischemarkt gezeigt. Christoph führte mich durch die Flure und erzählte mir etwas zu den Abteilungen und zur Geschichte des Familienunternehmens. Auch andere Großhändler spielen flächenmäßig in der Größenordnung mit, nur wenige verzichten aber gänzlich auf einen Non-Food Bereich. Die Vielfalt an Lebensmitteln ist dementsprechend fast unendlich groß und die Frische überzeugt, daran arbeiten auch die Mitarbeiter mit viel Leidenschaft – Nicht zuletzt auch durch die Ansprüche, die Christoph Grabowski als Verantwortlicher stets hoch hält.
Das Mangalitza Wollschwein
Im Nachgang konnte ich außerdem noch ein T-Bone vom Mangalitza Wollschwein in die Pfanne werfen. Ich kannte das Wollschwein bisher nur aus Erzählungen und als besondere Empfehlung von Profis und war dementsprechend total gespannt, ob sich die urige Optik des Schweins auch im Geschmack wiederfinden lassen würde. Nach dem scharfen Anbraten kam das Fleisch bis zu einer Temperatur von 67°C in den Backofen und wurde nach einer kurzen Ruhezeit mit fermentiertem Pfeffer von Spicebar gegessen. Ein Traum!
Der Geschmack vom Mangalitza Wollschwein ist erstaunlich würzig, erinnert stark an das typisch lebrige von Wildfleisch und kommt mit einer tollen Zartheit daher. Meine Freundin hat den Filetteil gegessen und war ebenso hellauf begeistert. Auch das Fleisch war eine echt schöne Erfahrung, und mit diesen (auch auf den Besuch passenden) Worten lasse ich den Artikel an dieser Stelle enden. ;-)
Nochmal vielen Dank für die schöne Führung und die Möglichkeit, ein paar Mitbringsel einzukaufen. Es war sehr schön. :-)