Spare Ribs im Backofen mit selbstgemachter Marinade
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Rezept für zarte SpareRibs im Backofen mit Marinade

Es ist mal wieder Zeit für SpareRibs. Zwei Herren unterhielten sich über die Rippchen einer Sports Bar-Kette und bemängelten die zu saure Soße, die so gar nicht nach BBQ schmeckt. Ich dachte mir also, dass es irgendwo etwas zwischen Süße, Säure und dem typisch rauchigen BBQ-Aroma geben muss… challenge accepted!

Also ab zum Fleischhändler des Vertrauens und Rippchen aussuchen, denn die Marinade wird eine Eigenproduktion. Zwei Racks, also Rippenseiten, mit schönem Fettanteil und guter Größe werden an der Kasse bezahlt. Zuhause wird das Silberhäutchen auf der Innenseite der Rippenknochen entfernt, weil das Fleisch sonst zäh wird. Denn unser Ziel ist zartes Fleisch mit süß-saurem-BBQ-Aroma und knuspriger Kruste – aus dem Ofen!

Deswegen machen wir die Marinade für 2 Racks. Alle genannten Zutaten werden in den kalten Topf gefüllt und dann langsam unter Rühren aufgewärmt:

  • Gepresster Saft einer halben Orange
  • Geraspelte Orangenschale
  • 3 EL Tomatenmark
  • 3 EL Whiskey oder Bourbon, am besten süßlicher
  • 2 EL Brauner Zucker
  • 1 EL Weißweinessig
  • 1 EL Gemahlenen Pfeffer
  • 1 TL Cumin (Kreuzkümmel)
  • 1 TL Zwiebelpulver
  • 1 TL Knoblauchpulver
  • 1 TL Salz
  • Optional: Chili / Cayennepfeffer

Für die Glasur benötigen wir später noch etwas Honig, wahlweise Chilihonig.

Die Soße fünf Minuten köcheln lassen und, je nach Bedarf, Flüssigkeit verdampfen lassen. Die Marinade bei gewünschter Konsistenz vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Alternativ kann man auch einen meiner Rubs (Trockenmarinaden) nutzen, es gibt aber auch sehr leckere Rubs auf Amazon. Sie werden ohne Flüssigkeiten auf das Fleisch aufgetragen.

Dann müssen die Rippchen von der Silberhaut befreit werden. Das funktioniert, wie in diesem einminütigen Video erklärt wird:

Die Spare Ribs kommen dann in eine große Ofenschale oder einen Bräter. Wer keine so große Form hat, legt etwas Alufolie doppelt aus – So breit, dass die Alufolie die Rippchen rechts und links jeweils ca. 10cm überragt. Die Rippchen platziert man dann mittig auf der Folie und bepinselt beide Seiten mit unserer selbstgemachten Marinade. Wer keine extrabreite Alufolie hat, muss die Rippchen vermutlich stapeln, damit sie luftdicht verschlossen werden können. Auch die Rippchen in der großen Ofenschale werden bepinselt und abgedeckt, sodass keine Feuchtigkeit aus dem inneren entweichen kann.

Leckere Spare Ribs im Backofen

Man kann das Ganze dann wieder ein paar Stunden kühlstellen, so wird der Geschmack der Marinade intensiver ins Fleisch übergehen. Wenn’s schnell gehen muss, geht’s aber auch ganz gut ohne Einwirkzeit. :-)

Anschließend habe ich die SpareRibs in den Ofen gegeben. Die Fleischseite sollte nach oben schauen, damit sich Fleisch und Knochen gleichmäßig erhitzen. In der Alufolie liegt das größere der beiden Racks auf dem kleineren – oben sammelt sich mehr Hitze, sodass die Ribs trotz unterschiedlicher Größe gleichmäßig geart werden können.

Die Alufolie muss an allen Seiten möglichst luftdicht verschlossen sein, sodass die beiden Racks im eigenen Dampf garen können. Die Alufolien-Konstruktion legen wir auf ein Rost und schieben dieses in den Ofen, den wir nicht vorheizen müssen. Es schadet dem Fleisch bei dieser Zubereitungsart nicht, wenn es viel Zeit bekommt – auch beim erhitzen. Das Ziel sind dann 90°C Kerntemperatur.

Leckere Spare Ribs im Backofen - Rippchen nach 1,5 StundenMeine Empfehlung daher: Ribs in der Alufolie in den Ofen und auf 120°C Umluft stellen. Nach etwa 1,5 Stunden bepinsel ich die Racks nochmal mit dem eigenen Sud. Das Fleisch löst sich jetzt schon leicht vom Knochen, packt deswegen am Besten das Rack beim Bewegen an beiden Enden an. Die Alufolienkonstruktion/die Garschale  dann wieder verschließen und erneut in den Ofen geben… die Ribs brauchen nun nochmal etwas Zeit. :-)

Allgemein gilt: Möglichst selten kontrollieren oder nachgucken, damit so wenig Bratensaft wie möglich verdampft. Nach weiteren 1,5 Stunden die Temperatur holen wir das Rost aus dem Ofen und heizen auf 150°C Ober/Unterhitze.

Nach bisher insgesamt drei Stunden im Ofen öffnen wir die Alufolie wieder und gießen etwas Sud ab. Wer Brot serviert, kann die Scheiben kurz im Saft baden und anschließend noch mit in den Ofen oder auf den Grill geben, damit sie kross und lecker werden. Die Racks werden nun nebeneinander auf der aufgeklappten Alufolie platziert und wandern nochmals eine halbe Stunde in den Ofen. In dieser Stunde bepinsel ich die Rippchen nach 10 und 20 Minuten mit dem aufgefangenen Sud.

Nach ca. 3,5 Stunden und der endlich erreichten Kerntemperatur von 90°C nehme ich die Rippchen wieder aus dem Ofen und bestreiche beide Stücke mit Honig. Anschließend schalte ich auf die Grillfunktion im Ofen um, heize auf 180°C vor und karamellisiere dann den Honig kurz auf der oberen Schiene, um eine knusprige Kruste zu erhalten. Vorsicht ist geboten, denn der Honig sollte nicht verbrennen und die Kerntemperatur des Fleisches nicht zu hoch werden.

Tipp: Mit Chili-Honig bekommt das Ganze nochmal eine angenehme scharfe Note.

Die SpareRibs können dann, nach einer kurzen Ruhephase, gegessen werden. Und das Ergebnis ist Spitze:

Leckere Spare Ribs im Backofen

Die Knochen lassen sich aus dem Fleisch herausziehen, weil es durch die Garzeit schön zart geworden ist. Jeder Bissen ist erst süßlich-frisch, woraufhin sich die Säure bemerkbar macht und dann zum Zusammenspiel von Whiskey und Kumin überleitet. So bleibt die gewünschte leichte BBQ-Note im Mund, die den herzhaften Eigengeschmack des Fleisches toll unterstreicht. Als Beilage dazu passen zum Beispiel Baked Beans sehr gut.

Probiert’s mal aus und lasst mich gerne wissen, wie es Euch geschmeckt hat! Guten Appetit! :-)

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4 Kommentare

  1. Das Bild vom „spitzen“ Ergebnis zeigt aber ganz schön verkohlte Spare ribs. Auch wenn dies nur von außen ist, aber finde ich nicht wirklich optimal.

    1. Hi Max,
      Danke für die Kritik. Das „dunkle“ kommt in dem Fall durch das Fruchtfleisch und den darin enthalteten Zucker. Bei Temperaturen bis 150 °C wird Zucker braun, aber auch die Farbmoleküle zerspringen und werden braun. Das kennt man beim Pulled Pork vom Smoker, das deswegen auch gerne mal „Meteorit“ genannt wird – Obwohl die Temperatur beim smoken i.d.R. 120 °C nicht übersteigt. Ein anderes Beispiel ist das Jamaican Jerk, dessen Marinade sich durch den hohen „Gemüseanteil“ auch dunkel bis schwarz färbt. Ich verstehe aber, dass das für manche Augen befremdlich erstmal wirkt.
      VG!

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